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Die letzten Tage vor der Abfahrt

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Wir sind gerade zwei Tage vor unserem Start in das große Abenteuer. So langsam fallen alle Puzzleteile der Vorbereitung ineinander. Wir haben es tatsächlich geschafft unsere Wohnung in Bamberg aufzulösen und den Hausstand entweder bei meiner Mutter, bei Luisas Mutter unterzulagern oder zu verkaufen.

Jedes Teil unseres bisherigen Lebens einmal in die Hand zu nehmen und zu entscheiden was wir damit tun, war ganz schön anstrengend. Wir wollen uns zwar nicht beschweren, aber es wäre uns wohl lieber gewesen wenn mit zweimal in die Hände klatschen die Wohnung einfach leer gewesen wäre. Auch mit den nebenher noch laufenden Jobs und einigen Verpflichtungen haben wir es geschafft mehr oder minder stressfrei die Wohnung zu übergeben. Es ist ein lustiges Gefühl jetzt zwei Wochen lang so zwischen den Welten zu leben auf der einen Seite ist das Boot in Kroatien noch nicht eingeräumt die eigene Wohnung aber bereits aufgegeben. Der nächste große Block auf unserer To-do Liste ist dann den Teil unseres Hausstand, den wir mit auf die Sea Pearl nehmen, von Bamberg teilweise über Schongau nach Kroatien zu bringen.

Hier freuen wir uns über Hilfe von Luisas Papa und schaffen es mit nur etwas über zwei voll gepackten Autos unser „Zeug“ nach Pula zu bringen. In Pula angekommen steht nicht nur das Einräumen des Schiffes an. Luisa und ihr Vater verbringen noch zwei Urlaubstage und testen die technischen Systeme am Schiff. In dieser Zeit muss Matthias noch in Bamberg arbeiten und kommt dann für eine weitere Einräumaktion am Wochenende vor unserer Abfahrt aufs Schiff.

Neben dem Einräumen bekommen wir durch Renate und Gerold Bergen auch eine intensive Einweisung in ein neues Segel. Wir haben uns einen Parasailor geleistet, um damit vor allem auf Raumschot- und vor-dem-Wind-Kursen angenehme Segelstunden verbringen zu können. Dieses Segel soll einer unserer Hauptantriebe auf den langen Ozeanpassagen werden. Die Einweisung ist super detailliert und geht nicht ohne einige technische Modifikationen am Schiff ab. Wir montieren einige Ösen und Umlenkblöcke, um die in Summe sechs für die Bedienung dieses Segels notwendigen Leinen auch wirklich optimal führen zu können. Es macht Spaß, unter Anleitung etwas am Schiff zu werkeln. Nachdem wir das Segel vor dem Hafen in ca. zwei Stunden in allen möglichen Kombinationen getestet und erklärt bekommen haben, sind wir das erste mal dran, die neuen Manöver zu zweit zu fahren.  Wir sind stolz, dass das Feedback, wie wir zu zweit so ein riesen, immerhin 120m² großes, Segel bedienen, total positiv ist.

Die ganze Organisation und Vorbereitung ist aber natürlich nur ein Teil. In den letzten Tagen steht eine Abschiedsparty oder letztes Abendessen oder noch mal ein Bier zusammen nacheinander an. Wir machen mit einer Abschiedsparty für Freunde und Familie am Wörthsee selbst den Anfang und freuen uns, dass rund 80 Leute mit uns ein rauschendes Fest im Augustiner gefeiert haben.

Wir sind beschäftigt mit schönen Abschiedsmittagessen, Abendveranstaltungen mit Freunden und Familie und schaffen es tatsächlich, dass wir nochmal jeden aus der engeren Verwandtschaft zumindest kurz besuchen. Natürlich wird der ein oder andere Abschied auch ein bisschen sentimental, aber das gehört wohl vor so einer großen und langen Reise auch irgendwie dazu. Es ist mega schön zu fühlen wie sehr viele liebe Menschen an unserer Reise Anteil nehmen und mit wie viel Gedanken und Kreativität uns das ein oder andere kleine Abschiedsgeschenk zugesteckt wird, obwohl wir eigentlich allen gesagt haben, dass wir wegen des beschränkten Stauraums auf der Sea Pearl doch bitte kein Geschenk wollen 😉

So verbringen wir unsere letzten Tage in Deutschland mit einem Hüpfen vom einen zum anderen schönen Termin und vergessen dabei fast selbst, dass ja auch wir etwas sentimental werden müssten – dafür haben wir aber Gottseidank keine Zeit. Stattdessen heißt es bei uns volle Vorfreude: Freitagnacht geht es mit vier lieben Freunden zum Ablegen aufs Schiff. Drückt uns die Daumen, dass bis dahin alles gut läuft! Der nächste Blogeintrag berichtet dann vermutlich von unseren ersten tollen Tagen am Meer…

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