Nach der ersten Woche an Bord und der Abreise unserer Freunde von der Sea Pearl starten wir in die kroatische Inselwelt. Wir sind damit zum ersten Mal zu zweit allein an Bord – und es fühlt sich gut an!
Während der ersten beiden Tage haben wir noch Matthias‘ Papa auf einem zweiten Schiff als „Buddy-Boat“ neben uns und sind danach auch wirklich allein weiter am Weg nach Süden.
Wir grooven uns in das Leben zu zweit an Bord ein, freuen uns über den vielen Platz und die entspannten Abläufe. Gleich am neunten Tag unserer Reise wird der Spruch „Blauwassersegler reparieren sich an den schönsten Orten um die Welt“ mal wieder wahr.
Früh nach dem Aufstehen und dem geplanten Köpfer in wunderbar Türkises Wasser der Uvala Zavala an der Nordseite der Insel Hvar kurz vor dem Städtchen Starigrad fällt uns auf, dass unsere Batterien nur noch 10 Volt (viel viel zu wenig) anzeigen und unser Laderegler ab und an die komplette Elektronik abschaltet – und dass, obwohl wir extra noch den zweiten Kühlschrank über Nacht zum Stromsparen abgeschaltet haben.
Also wird aus der morgendlichen Schwimmrunde ums Schiff erstmal nichts.
Nachdem wir dann den Motor zum Laden den Batterien starten wollen, aber statt einem wunderbaren „Brrrrum“ und ein müdes „taklack“ aus dem Motorraum kommt, sind wir erstmal an die Boje, an der wir liegen, gefesselt.
Nachdem im Laufe des Vormittags unsere Solaranlage die Batterien wieder halbwegs auflädt und die folgenden Anlasserversuche ebenso scheitern, ist klar: Nach vielen Jahren im Chartereinsatz und offensichtlich noch mit der Originalbatterie von 2008 hat unsere Starterbatterie das Zeitliche gesegnet. Ohne diese Batterie funktioniert zwar fast alles an Bord normal – aber wir kommen eben auch von dieser Boje im türkisblauen Wasser nicht weg. Gut ist, dass uns das in Kroatien passiert. Hier (und in anderen touristisch sehr erschlossenen Regionen) gibt es eine Art ADAC zu Wasser. Wir können also eine Firma SeaHelp rufen, die uns nicht nur fremdstartet, sondern dank dem lieben Mechaniker auch gleich noch eine ca. 1,5 Jahre alte Starterbatterie verkauft. Nach etwas Aufregung und leider einem gescheiten Batzen Geld, kann es dann aber am frühen Nachmittag doch weitergehen.
Solche kleineren und größeren Bootsprojekte gehören einfach zum Leben am Schiff dazu. In den weiteren Tagen verkabeln wir unsere Logge (Geschwindkeitsgeber) neu, damit wieder ein Signal an unseren Instrumenten ankommt, und müssen, vermutlich wegen der Probleme mit der Motorbatterie, auch unseren Wassermacher nochmal in der Elektronik zu einem Neustart überreden, damit er weiter funktioniert.
Hier im Süden Kroatiens sind die Inseln etwas größer und weiter auseinander, sodass wir zwischen den abendlichen Stops tolles Segeln unterbekommen. Am Montag schaffen wir dank perfekten Am-Wind-Verhältnissen, das heißt, dass der Wind von schräg vorne kommt und sich das Schiff so schön schräg legt, unseren bisher längsten Schlag mit knapp über 50 Seemeilen.
So geht es für uns über die Insel Lastovo mit einem tollen Meeresschutzpark und entsprechender Natur über und unter Wasser weiter zu Insel Mljet, angeblich eine der waldreichsten im ganzen Mittelmeer, wo wir uns am Abend ein Essen in einem Restaurant an der Steilküste mit wunderbaren Blick in den Sonnenuntergang und die darunter an der Boje festgemachte Sea Pearl gönnen wollen.
Heute wollen wir auch das ersten Video über unseren Einzug auf der Sea Pearl hochladen. Ihr findet das unter folgendem Link: Sailing Sea Pearl Bitte tut uns doch den Gefallen und klickt dort auf „Abonnieren“. Für euch kostet das nichts und ihr bekommt deshalb auch keine Mails oder Ähnliches von uns, aber uns hilft das weiter.
Und weil einige gefragt haben, wie/wo man denn sehen kann, wo wir gerade unterwegs sind: auf unserer Startseite relativ weit unten findet ihr eine Karte mit unserer Position. Diese Karte ist nicht 100% genau und einige wenige Stunden zeitverzögert, gibt euch aber einen Eindruck, wo wir sind.