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Durch die Malakka Straße

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Im letzten Blogeintrag habe ich euch mit auf unseren kurzen Städtetrip mit der Sea Pearl nach Singapur genommen. Jetzt sind wir wieder unterwegs. Entlang der Straße von Malakka, einer der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt in Richtung Malaysia. Wegen ziemlich stabiler Wetterbedingungen haben wir uns entschieden direkt knapp 300 Seemeilen am Stück entlang der malaysischen Küsten nach Norden zu segeln und dort erst in der Pangkor Marina einzuklarieren. Die Malakka Straße zeigt sich uns von der ruhigen Seite. Wir haben eine geringe Gewitterneigung und damit eine niedrige Wahrscheinlichkeit von manchmal extrem starken Böen, kommend von den Bergen der südostasiatischen Halbinsel oder gegenüberliegend Sumatra. Wir halten uns bei unserer Fahrt entlang der vielbefahrenen Wasserstraße immer am äußersten steuerbordseitigen (also rechten) Rand des Schifffahrtsweges. So können wir am AIS, dem System, das uns die kommerzielle Schifffahrt auf der elektronischen Seekarte anzeigt, gut einschätzen, ob wir mit einem der großen Potter auf Kollisionskurs sind und haben außerdem auch den querenden Verkehr gut im Auge. Gleichzeitig halten wir uns so aus den flacheren Küstengewässern und damit der Gefahr von unbeleuchteten Fischern oder Netzen möglichst raus. Um den Verkehr in dieser stark befahrenen Meerenge regulieren zu können, hören wir zusätzlich nicht nur den Notrufkanal 16 ab sondern abhängig von unserer Position auch immer noch die lokalen Verkehrsleitstellen mit. Wieder einmal zeigt sich der große Vorteil, dass wir auch als vergleichsweise kleines Segelboot mit eben diesem AIS ausgestattet sind. Nicht nur, dass uns die Berufsschifffahrt gut am Schirm hat, sondern auch und gerade die offiziellen Stellen. Mehrfach bekommen wir rechtzeitig über Funk Hinweise, wie wir uns besser im steten Strom der schnelleren Containerriesen positionieren können und werden auf Kurven/Abzweigungen des Fahrwassers hingewiesen. Nicht, dass wir das nicht auf der Seekarte entnehmen könnten – es fühlt sich aber trotzdem gut an, wenn noch jemand auf einen aufpasst. Wir sind dankbar, dass wir kaum Wind haben und deshalb unter Motor in die erste Nacht starten. So müssen wir nicht auf die Segelstellung achten, sondern können uns rein nach dem Verlauf des Fahrwassers und des vielen anderen Verkehrs richten. Was schon bei Tag beeindruckend ist, wirkt bei Nacht irgendwie noch krasser. Wir sehen einen um den anderen Ozeanriesen erst von hinten aufkommen und dann als riesige, meist ziemlich hell erleuchtete Wand an uns vorbeiziehen. Gleiches gilt natürlich auch auf der Gegenrichtung des Fahrwassers – nur ist das von uns zumindest ein paar wenige Seemeilen entfernt. Die größten Schiffe die uns überholen sind bis zu 360 Meter lang, bis zu 60 Meter breit und transportieren fast 15.000 Container. In jeden dieser Container würde unsere Sea Pearl, ohne Mast und die ersten 1,5 Meter des Buges, genau reinpassen. Verrückt sich diese Dimensionen überhaupt nur vorzustellen. Wir erleben hier den Welthandel und damit die Globalisierung unserer Wirtschaft hautnah. Als Zeitvertreib nutzen wir die Nähe zum Land und damit Mobilfunkabdeckung, um das ein oder andere Schiff zu googeln, um die Dimensionen etwas besser verstehen zu können. Schließlich werden wir uns die nächsten fast vier Monate mehr oder minder entlang dieser Welthandelsroute bewegen. Dabei fällt auf, dass die Öl- und Gastanker uns in der Regel beladen entgegenkommen, also Ihre Rohstoffe aus den ölfördernden Ländern der arabischen Halbinsel nach Asien bringen und die Containerfrachter umgekehrt voll beladen aus den Fabriken Asiens ihre Produkte in die EU fahren. Für fast alle dieser Containerriesen geht es wie für uns nach der Malakka Straße durch den indischen Ozean und über den Golf von Aden und nordwärts durch das rote Meer in Richtung des Suez-Kanals, um dann in Europa anzukommen.

Wir setzen die malaysische Gastlandflagge
Ein voll beladener Containerfrachter am Weg nach Europa
Viel Verkehr
Auch in der Dämmerung geht es eng zu
Stimmungsbild im Verkehrstrennungsgebiet
Meeresleuchten durch das planktonreiche Wasser bei Nacht

Neben dem sehr geregelten Verkehr im Hauptfahrwasser läuft es daneben weniger geregelt ab. Die kleinere Küstenmotorschiffe wollen sich scheinbar nicht immer ins Fahrwasser einfädeln und fahren deshalb außerhalb des Fahrwassers in die Gegenrichtung. Nachdem auch die ja aber den Fischern ausweichen wollen oder müssen kommt es gerade in der ersten Nacht zu einigen engen Begegnungen. Nachdem diese Schiffe zwar doch 50 Meter lang sein können, aber oft uralte und heruntergekommene Seelenverkäufer sind, gibt es tatsächlich große Schiffe die wir zwar auf dem Radar sehen, die aber trotzdem kein AIS-Signal senden. Das ist den anderen Kapitänen aber auch bewusst. Die entsprechende Low-Budget Lösung ist ein starker Laserpointer, den die Besatzungen der Brücke auf uns richten, wenn nicht ganz klar ist, an welcher Seite wir passieren. Wenn das so ist, weichen wir immer wieder etwas weiter ins Hauptfahrwasser aus, um diesen „Bruchpiloten“ zu entgehen. Dort sind wir uns zumindest sicher, dass umgekehrt dann die großen Pötte uns etwas Platz machen oder über Funk zu klären ist, wie wir alle sicher durchkommen. Viel dieses ungeregelten Verkehrs scheinen Bagger- und Sand-Transport-Schiffe für die vielen Landgewinnungsmaßnahmen in und um Singapur zu sein, um auf Seiten aller drei Anrainer-Länder noch mehr Platz für die dort expandierende Wirtschaft zu schaffen. Mit Ausnahme dieser angespannten Verkehrssituation verläuft die Nacht aber ruhig. Neben dem Hauptfahrwasser und der Küste tummeln sich, scheinbar mit unverwüstlichem Gottvertrauen, unzählige Fischer und Kleinfahrzeuge. Charakteristisch für die malaysische Seite der Malakka-Straße ist dabei ein grüner Schein bei Nacht am Horizont. Dieser kommt von Tintenfisch-Fischern. Das leicht grünliche Licht ihrer starken, aufs Wasser gerichteten, Lampen lockt die Tintenfische an, die dann mit einfachen Angeln aus dem Wasser geholt werden. Waren die Tintenfisch-Fischer in Indonesien meist von hölzernen Plattformen aus unterwegs und außerdem mit weißem Licht unterwegs, sind es in Malaysia meist kleine Boote, die am Abend so zahlreich ausschwärmen, dass man den Eindruck hat, der komplette Horizont besteht aus solchen Fischern.

Nach der ersten Nacht haben wir dank mitlaufender Strömung, vor allem in den engeren Passagen gleich zum Start, in denen entsprechend auch noch mehr Strom herrscht, schon mehr als die Hälfte der Strecke geschafft. Unser Timing zur Abfahrt aus Singapur abhängig von der dortigen Tide und Empfehlungen vorausgefahrener Segler helfen uns dabei offensichtlich sehr.  Das Wetter ist nach wie vor ruhig und es liegt ein leichter Dunst über dem Wasser. Nachdem sich auch die Meerenge zusendend verbreitert rückt auch der ganze Verkehr etwas auseinander. Wir tuckern also mehr oder minder ereignislos voran. Für so etwas wie Aufregung sorgt dann aber eine Wasserstraßenkreuzung. Von Port Klang, dem Hafen von Kuala Lumpur mündet ein Fahrwasser in die Malakka Straße ein. Um das hohe Verkehrsaufkommen zu regeln wurde dafür in den Seekarten ein Kreisverkehr für Ozeanriesen eingerichtet. Auch wir folgen natürlich dem Schema und sind wieder um eine Erfahrung reicher. Leider merken wir auch einmal mehr, dass solche asiatischen Metropolen leider ein massives Müllproblem erzeugen. Nachdem es vor Ort meist keine oder zumindest ungenügende Müllaufbereitungen und -verwertungen gibt, gelangt gerade leicht schwimmender Plastikmüll mit den tropischen Regengüssen über die Flüsse dann ins Meer. Zwar ist das Müllaufkommen nicht ganz so massiv wie vor den indonesischen Millionenstädten Surabaya oder Jakarta aber auch hier gilt unsere Hoffnung wieder, dass wir uns keinen neuerlichen Schaden am Boot durch solchen Müll im Wasser im wahrsten Sinne des Wortes einfangen. Wie das ausgehen kann, könnt ihr in diesem Blogeintrag nachlesen: Getriebeschaden auf Bali.

Pünktlich zum Abendessen kommt dann leichter Wind auf und wir können zumindest für ein paar wenige Stunden unter Segeln den letzten Leuchtturm mitten in der Meerenge bei einem schönen rot-orangenen Sonnenuntergang passieren. Wir haben damit einen weiteren Meilenstein unserer Reise erfolgreich abgeschlossen. Obwohl wir den Pazifik für unsere Köpfe schon mit der Durchfahrt durch die Torresstraße an der Nordspitze von Australien verlassen haben, werden die Gewässer Indonesiens und Südostasiens offiziell noch zum Pazifik gezählt. Wir freuen uns auf entspanntes Segeln in Tagesetappen entlang der Küste nach Norden bis Thailand. Und nicht nur das Segeln und vor allem der segelbare Wind liegt vor unserem Bug sondern auch ein Revier mit viel Infrastruktur für Segler. Entlang der südostasiatischen Halbinsel gibt es zwei Segelreviere: Den südlichen Golf von Thailand mit der malaysischen Inselgruppe der Tioman Islands im Osten der Halbinsel für den Sommer der Nordhalbkugel, da dort dann ablandiger Wind herrscht und den wir deshalb nicht besuchen konnten. Und im Winter der Nordhalbkugel die Inselwelt südlich von Phuket an der Westseite von Thailand mit den südlich anschließenden Inseln Malaysias, vor allem Langkawi, Penang und unserem Ziel, Pangkor. Wir freuen uns auch, dass wir damit endgültig wieder zum großen Tross der Segler aufgeholt haben und endlich wieder in der „richtigen“ Saison unterwegs sind. Mit dieser guten Stimmung und in Erwartung einer Ankunft recht früh am nächsten Morgen in der Pangkor Marina, in der schon ein virtuell befreundetes Boot, die SY Wolo, auf uns wartet, geht es in die zweite Nacht dieser Überfahrt. Die Großschifffahrt ist schon nach backbord, in Richtung der Nordspitze von Sumatra abgebogen, wir fahren mit recht viel Abstand zum Land und bleiben damit weg von den Fischern und der viele Verkehr des Großraums von Sinagpur ist auch nicht mehr da. Am Horizont oder manchmal auch etwas näher, dann ja aber gut zu erkennen, leuchten die Tunfischfischer.

Dieses Geisternetz bereitet uns eine schlaflose Nacht
Malaysia begrüßt uns bei Pangkor mit einer großen, neu gebauten Moschee am Ufer

Und wie leider so oft, wenn wir uns gerade etwas entspannen und schon vor Ankunft auf das neue Ziel freuen, hat Neptun – oder wie auch immer der Meeresgott, der für die Malakka-Straße zuständig ist – noch eine Prüfung für uns. Recht früh in der Nacht höre ich zunächst ein kurzes, leider schon zu bekanntes, leises Poltern von etwas Müll entlang der Bordwand bevor unser Motor eine heftige Unwucht hat. Das Vibrieren geht durchs ganze Boot. Also wie so oft, schnell an den Gashebel, auskuppeln, kurz warten und mit Vollgas Rückwärts bei noch vorwärts treibendem Boot versuchen das, was wir da gerade eingefangen haben, vom Propeller zu bekommen. Zwar werden die Vibrationen etwas weniger, aber wir bekommen das „Etwas“ diesmal nicht los. Mist. Nachdem es schon Nacht ist und außerdem kaum ein Mond, wollen wir einen nächtlichen Tauchgang, um uns freizuschneiden, nicht riskieren. Mit der GoPro können wir auch trotz anleuchten mit einem Scheinwerfer von über Wasser ebenfalls nichts sehen. Leider haben wir keine wasserdichte Taschenlampe oder ähnliches, was uns jetzt helfen könnte. Nach etwas rumprobieren entscheiden wir für uns, dass die Vibrationen zwar deutlich spürbar geworden sind, bei einer bestimmten Drehzahl aber für uns zu tolerieren. Ob das wirklich ok ist, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, uns bleibt aber wohl auch keine echte Wahl. Ohne Wind am Ende einer Schifffahrtsstraße rumzudümpeln – auch wenn kein Verkehr in unmittelbarer Nähe ist – das wollen wir nicht. Wir fahren als mit einer merklich gedrückten Stimmung und recht angespannt weiter. Zwar mit reduzierter Geschwindigkeit, trotzdem liegt unser Gefühl des Vibrationsminimums aber noch bei rund 4,5 Knoten Geschwindigkeit. Am kommenden Morgen sind wir schon nur noch wenige Stunden von Pangkor entfernt, lassen uns kurz Treiben und ich springe mit Messer und unserer mobilen Tauchflasche bewaffnet ins Wasser. Wir haben tatsächlich ein stabiles dunkelgrünes Geisternetz gefangen. Vermutlich ist das Netz die Abdeckung irgendeines Transporters oder Baustelle, für ein Fischernetz erscheint es uns zu engmaschig und grob. Knapp unter der Wasseroberfläche treibend war das dann ein gefundenes Fressen für unsere Schraube. Wir bekommen das Netz aber recht schnell wieder los, sehen keine Beschädigungen am Rumpf und auch keine feinen Plastikteilchen in der Nähe der Dichtungen unseres Saildrives, des Getriebes, die auf eine Beschädigung der erst auf Lombok erneuerten Simmerringe hindeuten könnten. Beruhigt, aber mit viel Adrenalin im Blut geht es dann über die Zufahrt in die Pangkor Marina. Uns empfängt das Marinapersonal nach Anmeldung per Funk schon am Steg, wir bekommen frischen Diesel und kümmern uns mit Hilfe eines anderen Seglers um die Einreise und das Einklarieren in Malaysia.

Die Marina ist ein wichtiger Stützpunkt für Langfahrtsegler im Asiatischen Raum mit einer professionellen Werft und allen Möglichkeiten sich und das Schiff wieder auf die nächsten Ozeanetappen vorzubereiten. Außerdem gibt es hier keine Wirbelstürme, sodass viele Segler ihr Boot hier einige Zeit an Land stehen lassen, bevor sie ihre Reise wieder fortsetzen. Der Marina Manager James Khoo ist geschäftig und hat sich voll auf die Bedürfnisse von durchreisenden Seglern eingestellt. Alles läuft einfach Hand in Hand und wir fühlen uns so umsorgt, wie wir das zuletzt aus Australien oder Fiji erlebt haben. Man merkt einfach, dass hier wieder viele Segler unterwegs sind und auch die Infrastruktur wieder dazu passt. Nach einem tollen gemeinsamen Essen mit vier befreundeten Booten in der lokalen chinesischen „Fress-Halle“ fallen wir todmüde, aber wirklich entspannt in einen komatösen Schlaf. Auch unsere Körper haben gelernt, dass wir jetzt erstmal wieder in einfacheren, besser versorgten und damit risikoärmeren Gegenden unterwegs sind.

Die Feierlichkeiten in der Marina zum Ende des chinesischen Neujahrsfests
Trommlergruppe
EIn gigantisches Buffet aus frischem Gemüse und Salat zum Ende des chinesischen Neujahrsfestes
Das Buffet war bestimmt 30 Meter lang
Tranzgruppe
Malaysischer Pfannkuchen im Entstehen
Unser neues Lieblingsfrühstück

Den kommenden Tag verbringen wir mit kleineren Arbeiten am Boot, der Fertigstellung eines neuen YouTube Videos und viel Socializing mit anderen Seglern. Wir lernen, dass die segelnde Familie auf der Wolo auch wie wir unter dem Stander (Vereinswimpel) des Trans Ocean fahren und die gleiche Route in einer sehr ähnlichen Zeit planen. Zwar lassen die anderen Thailand aus und segeln direkt von Malaysia auf die Malediven, planen aber mit einer etwas geringeren Geschwindigkeit, sodass wir vermutlich zu einer sehr ähnlichen Zeit den indischen Ozean überqueren werden. Andere Segler geben uns Tipps für die weitere Strecke entlang der Küste. Es fühlt sich nach viel Einsamkeit in Indonesien wieder nach einer echten Community unter Seglern an. Nachdem der Marina Manager Chinese ist – im Gegensatz zu malaysischen Bevölkerungsmehrheit – organisiert er den Abschluss des chinesischen Neujahrsfestes für alle mit einem riesigen traditionellen und glückbringendem Salatbuffet, Trommelvorführungen und sogar einem Drachentanz. Nach dem Start ins chinesische neue Jahr noch in Singapur erleben wir hier jetzt das Ende der Feierlichkeiten – ein schöner Abschluss. Emotional aufgeladen, verproviantiert, betankt und mit gut vorbereitetem Schiff geht es dann am kommenden Tag auf eine recht lange Etappe bis in den Süden der Insel Penang. Nicht aber ohne vorher noch auf Empfehlung der guten Seele des Marinabüros das lokale Frühstück, ein öliger Pfannkuchen mit Ei, scharfer Sauce und etwas „Belag“ probiert zu haben. Uns schmeckt das sehr gut und wir wissen, mit was wir unsere zukünftigen Frühstücke in Malaysia verbringen wollen.

Scharfer Ausguck
Fischerdorf am Weg
Typisch malaysisches Fischerboot
Luisa schaut am Bug nach Fischern und Netzen
Entspanntes Segeln
Fischer und Netze soweit das Auge reicht
Natur am Ankerplatz
Fischer mit Netzmarkierung von oben
Die Sea Pearl vor der Küste von Malaysia
Ruhige Abendstimmung am Ankerplatz vor Penang
Morgennebel über dem Wasser
Uns geht es gut
Ruhige Abendstimmung vor Anker vor Penang
Neues Hindernis, Bambusstecken mit Fischerboot in tiefem Wasser
Wieder unter Segeln unterwegs – es macht Spaß

Die enge Ausfahrt aus der Marina nach Norden gelingt uns problemlos. Gleich danach wissen wir aber, was die revierkundigen Segler mit ihren sehr eindringlichen Warnungen in jedem Fall ausschließlich bei Tag durch dieses Revier zu fahren. Die Fischer legen hier relativ kleine Netze mit Bojen und stangenförmigen Begrenzungen mit kleinen Fahnen an jedem Ende aus. Obwohl das manchmal beteuert wird, dass man dazwischen auch durchfahren kann, wollen wir uns nach unserem neuerlichen Netz-Missgeschick nicht darauf verlassen. Wir gehen also beide Ausschau, suchen immer zwei gleichfarbige Markierungen und schlängeln uns im Slalom durch die Netze. So viele Fischer und so viele Netze auf so einem kleinen Raum haben wir noch nicht erlebt. Weil wir etwas langsamer vorankommen als gedacht, wegen des guten Frühstücks später losgekommen sind und auch einfach zum Genießen einer Nacht vor Anker, entscheiden wir uns für einen Stopp schon gleich vier Stunden nach der Marina vor der kleinen Mini-Insel Pulau Talang. Diesen Platz nutzen die Fischer auch selbst zum übernachten und so fühlen wir uns gut, offensichtlich die richtige Wahl eines Ankerplatzes getroffen zu haben. Der kommende Tag bringt uns dann den versprochenen zügigen Wind und tieferes und damit freieres Wasser für tolles Segeln bis zur Südspitze von Penang. Wir lassen die Erkundung der dortigen sehenswerten Altstadt aus und segeln nach einer ruhigen Nacht vor Anker direkt am kommenden Tag den sportlichen Schlag weiter bis zur Südspitze Langkawis. Wir sind wieder angekommen im perfekten Langfahrt-Leben. Tagsüber schönes Segeln, abends eine mehr oder minder geschützte Bucht, viel Zeit zum gemeinsamen Kochen und einfach die Zeit erleben, weil niemand in Schichten schlafen muss. Wir merken erst jetzt, wie sehr wir Tagesetappen vermisst haben beziehungsweise wie gut uns das tut. Die Etappe nach Langkawi hält dann noch ein für uns neues Wasserhindernis, weshalb man eben nicht bei Nacht hier naher an der Küste segeln sollte, für uns bereit. In über 40 Meter tiefem Wasser ragen Bambusstangen aus dem Wasser. Manchmal nur einzelne, manchmal wie gebündelt, an denen teilweise auch kleine Fischerboote festgemacht sind. Nachdem dazwischen scheinbar keine Netze gespannt sind, erschließt sich uns der Zweck bis heute nicht so ganz. Vielleicht weiß ja jemand von euch, wozu die gut sind. Nutzt dafür gerne auch das Kontaktformular auf der Website oder die Kommentarfunktion. Und auf Langkawi sind wir endlich auch wieder in klarem blauen Wasser unterwegs und Luisa kommt endlich mal wieder zu ihrem wohlverdienten und formvollendeten Köpfer vom Boot ins Wasser.

Die Südküste von Landkawi
Sea Pearl in der Einfahrt zum „Maiden Lake“
Sonnenuntergang im Süden Langkawis
Die Tintenfischfischer färben den Nachthimmel grün
Schöne Natur am Maiden Lake
Es gibt mal wieder malaysische Pfannkuchen zum Frühstück
Luisa Repariert einen kleinen Riss im Großsegel
Wir können uns neu Verproviantieren
Das farbenfrohe malaysische Geld
Abendstimmung im Royal Langkawi Yachtclub
Affe mit Mango
Fledermäuse in einer Höhle auf Langkawi
Das Touri-Programm auf Langkawi macht Spaß
Gibbons beim Früchte naschen
Das Wahrzeichen Langkawis, die Fischadler

Auf Langkawi sind wir dann voll im touristischen Teil Malaysias angekommen. Es gibt zwei große und voll ausgestattete Marinas, mehrere Schnellfähren und sogar einen Flughafen für Landtouristen. Viele Möglichkeiten bieten sich uns, um die wirklich wunderschöne Hauptinsel mit ihren vielen kleinen vorgelagerten Eilanden zu erleben. Die auffälligste Veränderung neben der Wasserqualität ist dabei die Natur selbst. Von der eher flachen Silhouette der bisherigen malaysischen Küste geht es über zu spitzen Kalksteinklippen die von tropischem Wald gekrönt sind. Die Inseln sind berühmt für viele Höhlen, enge Wasserwege mit schönen Stränden dazwischen und dem Symbol, Fischadlern. Wir nehmen uns zwei Tage, um die Inseln zu erkunden, wirklich lecker zu Essen und mit weiteren Segeln in Kontakt zu kommen, um schon die Passage des indischen Ozeans vorzubereiten.

Schönes Segeln nach Thailand
Wir bekommen die passende Ersatzbatterie beim örtlichen Nissan-Autohaus
Erfolgreicher Einbau der Batterie
Segeln mit Hindernissen

Unseren Weg weiter entlang der südostasiatischen Halbinsel nach Thailand und dann die Überfahrt über den indischen Ozean dokumentieren wir wieder hier auf unserem Blog in den kommenden Tagen. Wer von euch unser Reisetagebuch mit Bildern nochmal nachvollziehen will, kann das auf Instagram tun. Und das entsprechende YouTube Video zu diesem Abschnitt unserer Weltumsegelung findet ihr hier.

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