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Anguilla – unerwartet schön

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Nach dem Abstecher in die niederländische Karibik geht es für uns mit einem tollen Segeltag von der Île Tintamarre im Nordosten von St. Martin um die Nordspitze unseres nächsten Ziels: Anguilla. Anguilla ist Britisch – sogar noch so Britisch, dass Linksverkehr herrscht und die Premierministerin direkt aus London “bestellt” wird. Darüber hinaus wirbt der Mini-Staat mit postkartenschönen Karibikstränden – die wir uns mit der Sea Pearl ansehen wollen. Viel mehr sonst – außer eine große amerikanische „Snowbird-Bevölkerung“ in ihren Villen und einige Luxushotels – gibt es auf dieser Insel nicht zu sehen.

Außer, dass wir die Insel schon von den französischen Buchten auf St. Martin gesehen haben, wissen wir aber relativ wenig. Wir wollten die Insel vor allem aus Entdeckerlust ansteuern und haben deshalb auch eines der kompliziertesten Einreiseprozedere der Reise bisher auf uns genommen. Wir müssen diesmal einen Antigen-Test plus vollständiger Impfung vorab neben unseren persönlichen Daten und dem erwarteten Reiseverlauf online abgeben und anschließend für einen Antigen-Test direkt bei Ankunft gleich vorab bezahlen. Wenn das alles erledigt ist, bekommen wir dann nach etwas Telefoniererei die Freigabe einzureisen. Nachdem die Entfernung aber so kurz ist, haben wir zum damaligen Zeitpunkt unseren Anker schon in der Hafenbucht Road Bay geworden – da waren wir wohl schneller als die Inselbürokratie. Wir bleiben also brav an Bord, bis am nächsten Morgen der Agent, die Krankenschwester für den Test und die Einreisebehörde vor Ort sind. All das läuft barfuß am Strand ab – aber an was für einem! Für uns einer der bisher schönsten Strände überhaupt. Puderzuckerfeiner, weißer Sand, ganz flach auslaufend, damit man möglichst viel von den türkisen Farben hat. Alle paar Meter eine kleine Strandbar und über allem ein fast schon zu greifender Vibe mit “Island Time”. So anzukommen macht es leicht eine gute Zeit zu haben.

Sonnenuntergang in der Hafenbucht „Road Bay“
Entspanntes Segeln im Lee (Windschatten) der Insel
Entspanntes Segeln im Lee (Windschatten) der Insel
Schöne Wasserfarben
Zum Sundownder am Strand in der Crocus Bay
Blick vom Restaurant auf die Sea Pearl im Abendlicht
Blick vom Restaurant auf die Sea Pearl im Abendlicht
Wir erkunden die Nachbarbucht – ausnahmsweise mit „Steilwänden“
Sonnenuntergang der nächste
Wir suchen Internet um arbeiten zu können und das nächste Video für YouTube hochzuladen – klappt leider nur bedingt
Wir beide am Strand von Road Bay

Wir lernen schnell, dass genau das den Reiz der Insel ausmacht. Tolle Strände – noch etwas schöner und unberührter auf einigen der im Lee (Windschatten) vorgelagerten kleinen Inseln – und gute, weil abwechslungsreiche Küche. Viel mehr ist nicht zu los. Die Insel ist mit Ausnahme von wuchernden Villen- und Hotelbebauung relativ kahl und auch an historischen Zeugnissen vergleichsweise arm. Es gibt wohl eine Höhle mit prähistorischen Malereien und einer inzwischen versiegten Quelle, aber diese Attraktion ist dank Corona aktuell geschlossen. Die Distanzen zwischen den einzelnen Buchten und Inseln am Wasser sind so kurz, dass bei der Tagesplanung nie auch nur ansatzweise Zwänge auftauchen. Man kann sich immer einfach für eine der möglichen Optionen entscheiden. Und wenn’s am Ziel doch nichts ist, fährt man einfach wieder zurück wo man herkommt. Außer einigen einheimischen Motorbooten für Tagesausflüge und zwei top restaurierten Segel-Oldtimern (vermutlich für die Kundschaft der vielen Top-Hotels auf der Insel) teilen wir uns die Buchten nur noch mit zwei anderen Segelbooten, zwei italienischen Segel-Luxusyachten und der KAOS, einer riesigen Megayacht im Besitz der Walton-Familie. Das ist ein krasser Kontrast zur Nachbarinsel St. Martin in deren Ankerbuchten vermutlich 300 und mehr Schiffe liegen. Vermutlich liegt das aber Anfang 2022 auch an den strengen Einreisebestimmungen im Vergleich zu anderen Nachbarinseln und einem überschaubaren Angebot an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Uns soll’s recht sein – wir genießen entspannte Tage wie im Paradies. Tagsüber ein kurzer Segelschlag – gerade lang genug um die Flügel der Sea Pearl zu lüften und abends schöne Sonnenuntergänge an Bord oder in der Strandbar am Sandstrand mit Blick auf das Boot. Was will man mehr. Und am Weg zu einer vorgelagerten Insel von der wir dann zu den British Virgin Islands aufbrechen wollen, sogar schon nach dem Ausklarieren, haben wir sogar noch Anglerglück. Ein “Little Thunny”, eine kleine Tunfischart beißt keine 500 Meter von unserem Liegeplatz entfernt an. Wir kochen uns ein leckeres Abendessen im Sonnenuntergang vor eben dieser Insel – Prickley Pear – und lassen uns das frische Tunfischfilet mit Rosmarinkartoffeln schmecken. Was für ein Karibikidyll dieses Anguilla. So gestärkt ist dann auch der knapp über 80 Seemeilen lange Schlag in die British Virgin Islands kein Problem, obwohl es für uns die erste Nachtfahrt seit der Atlantiküberquerung (also vor mehr als zwei Monaten) und sogar die erste Nachtfahrt nur zu zweit seit Mitte Oktober 2021 ist.

Am Weg zu einer vorgelagerten Insel fangen wir einen „Little Thunny“
Kleines Idyll auf Prickley Pear
Die Hälfte des Filets gibt es zum Abendessen
Ein weiterer schöner Sonnenuntergang
Beginn der Nachtfahrt auf die British Virgin Islands

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