Sailing Sea Pearl
Eine zweijährige Auszeit unter Segeln entlang der Barfußroute – Wir drücken auf „Pause“ für den klassischen Lebensweg, um die schönsten Ecken der Erde auf unserer Sea Pearl zu entdecken. Unterwegs suchen wir einzigartige Segelerlebnisse, die Spezialitäten der Länder und tolle Begegnungen.
WER SIND WIR?
Seit über zehn Jahren gehen wir gemeinsam durchs Leben und über die letzten Jahre hat sich der Traum einer langen Segelreise zu zweit immer mehr von einer abstrakten Idee zu einer sehr greifbaren Realität entwickelt. Wir teilen nicht nur unsere Begeisterung für die Zeit an Bord, sondern auch für das Segeln an sich und unsere Einstellung, Dinge auch einfach zu machen, statt nur darüber zu reden.
MATTHIAS
Ich habe mich entschieden, mit 33 eine Karriere als Einkäufer in der Autoindustrie auszusetzen und stattdessen den Sprung auf das eigene Schiff zu wagen. Ich freue mich so auf die Reise, dass ich dafür sogar bereit bin, für zwei Winter auf mein geliebtes Skifahren – fast – zu verzichten. Dank der vertraglichen Möglichkeiten mit meinem Arbeitgeber und der Unterstützung durch unsere Familien können wir die zwei Jahre sorglos genießen, und ich mich kopfüber in das neue Abenteuer stürzen. Auch wenn ich an meinen Haltungsnoten im Kopfsprung laut Luisa noch etwas arbeiten muss, aber das bekommen wir sicher in den zwei Jahren auch noch auf die Reihe. An Bord kümmere ich mich vor allem um die Schiffsführung und -instandhaltung und die Reiseplanung.
LUISA
Als Mädchen aus Südbayern waren die letzten Jahre von einer Reise nach Norden – Bamberg in Oberfranken – geprägt. Es ist also nur konsequent, dass jetzt eine Reise nach Süden kommen musste. Auch wenn das bedeutet, das Leben hier, das wir so sehr lieben gelernt haben, eine Weile hinter uns zu lassen, überwiegt die Vorfreude auf all die Abenteuer, die uns erwarten. Es werden nicht immer nur sonnige Momente dabei sein, aber ich halte mich hier an Papas vielzitierten Spruch zu unserer Arbeit: „Ich bin Bauingenieur, ich muss bei jedem Wetter raus“ und so bin ich sicher, dass Matthias und ich mit unserer Sea Pearl jede Hürde und dunkle Gewitterwolke meistern werden. Nicht nur weil uns viele Gemeinsamkeiten vereinen, sondern vor allem auch, weil wir uns in vielen Punkten ergänzen. Während er sich um das Schiff kümmert, halte ich den Rest der Crew – nämlich uns beide – in Schuss. Ich kümmere mich auch im die Dokumentation der Reise auf Instagram und Youtube.
DIE REISE
Vom Heimathafen Pula in Kroatien ging es ab Mitte August 2021 erst nach Süden und dann nach Westen. Auf unserem Weg Richtung Gibraltar wollten wir möglichst viele Stopps und Eindrücke mitnehmen und das mediterrane Flair aufsaugen. Das ist leichter geplant als getan, denn Wetterfenster bestimmen ein Seglerleben mehr, als wir uns das vorab eingestehen wollten. Trotzdem genießen wir unsere (kurze) Zeit im Mittelmeer. Nach dem Weg entlang der kroatischen Küste ging es weiter nach Süden durch Montenegro und Griechenland (hier Korfu und die nahen umliegenden Inseln), bevor wir nach Westen abgebogen sind und mit einer kleinen Nord-Schleife durch Italien (Stiefelabsatz, Sizilien, Liparische Inseln, Sardinien) und Korsika weiter über die Balearen ans spanische Festland segelten.
Mitte Oktober 2021 ging es raus auf die atlantischen Inseln, wo wir uns dann etwas mehr Zeit genommen haben. Von Gibraltar setzten wir über auf Madeira und anschließend weiter nach Süden, über die Kanaren bis hin zu den Kap Verden, um dann im Dezember den Hüpfer über den Atlantik zu machen und Weihnachten in der Karibik zu feiern.
In der Karibik angekommen ging es erstmal nordwärts, den Antillenbogen entlang. Das Ziel war: möglichst viel sehen! Und das haben wir auch umgesetzt. Nur eine Insel mussten wir wegen COVID auslassen (Montserrat war noch geschlossen) und an einer konnten wir wegen starkem Schwell nicht anlanden (Saba hat keine wirklich geschützten Buchten). Die übrigen Karibikinseln mit der großen Vielfalt und Abwechslung haben wir uns angeschaut und hoffentlich ganz tief in uns auch abgespeichert. So etwas werden wir so schnell wohl nicht mehr sehen!
Anguilla sollte unser Punkt zum Kurswechsel sein: ab hier ging es mehr westwärts statt rein nordwärts. Wir drehten eine Runde über die BVIs, Puerto Rico und die Dominikanische Republik und verbrachten dann einige Zeit in den Bahamas.
Von vornherein wollten wir im Frühjahr einen „emotionalen Kassensturz“ machen: Gefällt uns der Weg bisher? Sind wir noch im Reinen mit dem Leben zu zweit an Bord? Machen wir den nächsten Schritt Richtung Westen und nehmen den Weg durch den Panamakanal? Oder verschlägt es uns Richtung Norden auf eine Nordatlantikrunde?
Weil unsere Sea Pearl so genial mitspielt und wir nur kleinste Reparaturen hatten, und weil wir uns im Bordalltag wohl fühlen, entschieden wir uns für eine Weiterfahrt nach Westen: es soll noch im Sommer durch den Panamakanal in den Pazifik und von dort weiter in die Südsee gehen.
Von den Bahamas aus setzen wir unser „Omega“ durch die Karibik fort. Über Jamaika und die kolumbianische Insel San Andrés segeln wir nach Panama. Anfang Juni 2022 durchqueren wir den Panamakanal und segeln wenige Tage später auf einer unserer bisher herausforderndsten Passagen zu den Galapagosinseln. Dieses einmalige Ziel entschädigt für die unangenehme Anreise und wir können neue Energie für die Weiterreise tanken.
Mitte Juli 2022 legen wir zur Pazifiküberquerung ab und segeln in 18 Tagen von Santa Cruz, Galapagos, nach Atuona auf der marquesischen Insel Hiva Oa. Die nächsten Wochen verbringen wir in Französisch Polynesien und anderen exotischen Zielen im Südpazifik.
Wie geht es nach unserer Zeit in Fiji weiter? Wir segeln relativ zügig durch Vanuatu und an Australien vorbei nach Indonesien, um uns vor der Zyklonsaison im Südpazifik dort in Sicherheit zu bringen. Anschließend geht es mit Halt in Singapur, Malaysia und Thailand über den Indischen Ozean auf die Malediven und weiter in Richtung Europa. Wir durchsegeln das berüchtigte frühere Piraterie-Risikogebiet am Horn von Afrika, den Golf von Aden und arbeiten uns im Roten Meer nach Norden voran, während wir in Ländern halten, die Einblicke in für uns ganz neue Kulturen bieten. Dass wir auf unserer Reise in Dschibuti, dem Sudan und Saudi Arabien Halt machen würden, haben wir uns vor der Abfahrt 2021 nicht träumen lassen. Heute wollen wir diese Erfahrungen nicht missen!
Europa – und jetzt? Mit der Passage des Suezkanals im Mai 2023 sind wir wieder in dem Gewässer, wo alles angefangen hat: dem Mittelmeer. Uns bleiben dann noch wenige Wochen mit mediterranem Urlaubsgefühl, bevor wir unsere liebe Sea Pearl im Hafen lassen und uns selbst wieder in den Alltag der Arbeitswelt in Deutschland stürzen.
Unsere Sea Pearl haben wir nach der einmaligen Reise inzwischen verkauft und sind uns sicher, dass die neuen Eigner mit ihr noch ganz viele tolle Erlebnisse haben. Wir sind dankbar und ein wenig stolz auf diese Weltumsegelung mit unserer Sea Pearl. Wenn ihr Fragen habt scheut euch nicht uns anzuschreiben.
SCHIFF UND TECHNIK
- Unsere Sea Pearl
- Dufour 455 Grand’Large
- Baujahr 2008
- Länge 13,76m
- Breite 4,30m
- Tiefgang 2,00m
- Segel Roll-Großsegel, Roll-Genua, Parasailor
- Motor Volvo Penta D2-75
- 3 Kabinen (6 Schlafplätze) und zwei Nasszellen/Bäder
- Ausrüstung
- Raymarine Plotter und Instrumente
- Solarpanele und Lithium Akkus von Victron
- Wassermacher von Aquabase
- Radar Raymarine
- AIS
- EPIRB
- Beiboot Highfield 2,60m „Ultralight“ mit 6 PS Honda Außenborder
- Autopilot Raymarine
- Windsteuerung Pacific von Windpilot
INFOS VON BORD
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